Langsam abstillen statt abrupt: Warum mehr Zeit die Bindung und das Wohlbefinden stärkt
- Theresa Pfeffer
- 27. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
"Stillst du immer noch?"
"Kommt da überhaupt noch was?"
"Fahr doch mal ein Wochenende weg, dann erledigt sich das von alleine!"
Wer länger als gesellschaftlich üblich stillt, muss sich solche und noch andere Kommentare regelmäßig anhören. Gerade der "Tipp" das Thema Abstillen mit einem Wochenendtrip abzuhaken ist weit verbreitet.
Doch es ist nicht der beste Tipp, denn abruptes Abstillen kann negative Folgen für die Bindung und auch die Gesundheit der Mutter mit sich bringen: Kinder werden mit der Entscheidung "überrollt" und haben keine Chance in einen (für sie wichtigen) Prozess zu gehen und Mütter können durch weitere Milchproduktion erst in die Gefahr eines Milchstaus gelangen und dann durch den abrupten Hormonabfall auch psychische Konsequenzen davon tragen.
Daher ist es ratsam, sich Zeit zu nehmen und den Vorgang bewusst anzugehen - dies funktioniert am besten mit einer schrittweisen Reduktion des Stillens.

Wie funktioniert das schrittweise Reduzieren?
Zuerst müssen wir uns wieder bewusst machen, was die Milchproduktion immer angeregt hat: nämlich die Nachfrage des Kindes. Diese gilt es nun zu reduzieren, denn das Angebot wird durch die Nachfrage bestimmt. Weniger Nachfrage = weniger Angebot.
Weiterhin müssen wir herausfinden, was das Bedürfnis hinter dem Stillen ist. Denn das Stillen ist nicht das Bedürfnis, sondern vielleicht Hunger, Durst, Nähe, Trost, Sicherheit, etc.
Wenn wir dies nun wissen, können wir uns überlegen, was wir alternativ zum Stillen anbieten können, also bei Hunger z.B. etwas anderes zu essen anbieten statt zu stillen.
Mit diesen beiden Grundpfeilern können wir das Stillen nun langsam reduzieren - ob zuerst am Tag oder in der Nacht ist dabei völlig egal. Tagsüber lassen sich meist aber erstmal mehr Alternativen finden und die Beteiligten sind nicht so müde wie in der Nacht, was es erleichtern könnte.
So könnt ihr euch schrittweise eine Reduktion erarbeiten, die sukzessive zum Abstillen führt.
Der Vorteil hierbei ist, dass der Körper der Mutter sich langsam anpassen kann und dass das Kind im Prozess mitgenommen werden kann, vielleicht auch immer mal etwas entscheiden kann. Letzteres ist vor allem der Bindung zwischen euch sehr zuträglich. Denn anstatt das Kind mit einer von dir getroffenen Entscheidung zu überladen, kann es den Weg mitgehen, sich gesehen fühlen, seine Gefühle bekommen Raum und es lernt Stück für Stück, was wir ihm beibringen wollen:
"Du bist auch ohne Stillen sicher und geborgen und wirst geliebt."
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Wenn du Fragen rund um das Thema Abstillen und Stillen reduzieren hast, melde dich gerne bei mir.





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